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Inkontinenz – Was tun bei Blasenschwäche & Harninkontinenz?

Ein nicht gewollter, unkontrollierbarer Abgang von Urin wird Harninkontinenz genannt. Rund 6 Millionen Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, Probleme mit der Blasenkontrolle zu bekommen, steigt mit dem Alter. Die Ursachen dafür können völlig verschieden sein.

Inkontinenz beim Mann

Inkontinenz ist und bleibt ein Tabuthema.

Bei jüngeren Frauen ist die Belastungsinkontinenz der häufigste Grund für den nicht gewollten Urinabgang. Ab einem Alter von 65 Jahren überwiegt eine Kombination von Belastungs- und Dranginkontinenz. Eine reine Dranginkontinenz ist dagegen selten. Die Ursache der Belastungsinkontinenz (auch Stressinkontinenz genannt) ist eine Schwäche von Beckenboden und Blasenschließmuskel. Zu einer solchen Schwäche kann es kommen, wenn bei einer Geburt oder Operation im kleinen Becken die dortigen Nerven geschädigt wurden. Eine Beckenbodenschwäche kann aber auch von Geburt an sein oder nach den Wechseljahren auftreten, wenn der Mangel an Östrogen dem Beckenboden die Spannkraft nimmt, aber auch durch viel sitzen (zum Beispiel Büroarbeit) und wenig Sport ausgelöst werden. Mit Beckenbodentraining sind gute Ergebnisse zu erzielen.

Inkontinenz bei Frauen

Inkontinenz bei FrauenFrauen leiden deutlich häufiger an Harninkontinenz, als Männer. Durch Anatomische und hormonelle Begebenheiten neigen Frauen eher zur Blasenschwäche. Selbst junge Frauen sind relativ häufig betroffen. Obwohl in manchen Fällen Erkrankungen wie Tumore, oder Bandscheibenvorfälle für Inkontinenz verantwortlich sind, in den meisten Fällen liegt sie einfach in der Natur der Frau. Besonders häufig tritt Blasenschwäche bei Frauen auf, die an einer angeborenen Bindegewebsschwäche leiden.

Außerdem wird der Beckenboden der Frau durch Schwangerschaften und Geburten geschwächt. Je mehr Geburten stattfinden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass später eine Harninkontinenz auftreten wird. Entgegenwirken kann man der Inkontinenz durch Übungen, die den Beckenboden stärken.

Bei Frauen, die an einer angeborenen Bindegewebsschwäche leiden, macht ich Blasenschwäche bereits in jungen Jahren bemerkbar, sonst wird sie erst in der Menopause, wenn sich der Körper hormonell umstellt.

Rechtzeitiges Eingreifen sorgt für eine bessere Lebensqualität

Da für eine Inkontinenz auch Operationen im Unterleib verantwortlich gemacht werden können, ist es empfehlenswert, seinen Körper ständig zu beobachten. Da es zwischen verschiedenen Arten von Blasenschwäche unterschieden wird, hilft ein Blasentagebuch, dem Problem auf die Schliche zu kommen. Urin unfreiwillig zu verlieren ist für viele Betroffene vor allem eines: peinlich. Aus Scham verdrängt man das Problem und schiebt den Arztbesuch auf die lange Bank. Doch genau dieser ist der falsche Weg. Sehr häufig tritt die sogenannte Belastungs-Inkontinenz auf. Hier wird bei Belastung, wie Husten, Niesen, Treppensteigen oder Heben schwerer Gegenstände Urin verloren. Dabei verspüren die Betroffenen keinen Harndrang. Hier liegt die Ursache meist in einer Schwäche der Beckenbodenmuskulatur. Bei der Drang-Inkontinenz ist zwar der Schließmuskel an der Blase intakt, jedoch kommt es bei dieser Form der Blasenschwäche zu einem plötzlich auftretenden Harndrang, sodass die Betroffenen es oft nicht mehr rechtzeitig zur Toilette schaffen.

Hilfe bei Harn- Inkontinenz bei Frauen

Inkontinenz bei Frauen lässt sich mit speziellen Beckenbodentraining behandeln. Diese Übungen können jederzeit an jedem Ort durchgeführt werden, ohne dass jemand das bemerkt. Auch eine Gewichtsreduktion kann dazu führen, dass sich die Beschwerden bessern und möglicherweise sogar ganz verschwinden. Bei Überlaufinkontinenz helfen spezielle Einlagen, die in die Unterwäsche gelegt werden. Sie haben eine deutlich bessere Saugfähigkeit, wie normale Damenbinden und können auch Geruch besser einschließen. Eine Operation bei Frauen ist nur sehr selten indiziert.

Inkontinenz beim Mann

Die Inkontinenz beim Mann ist immer noch ein Tabu Thema, immer wieder wird angenommen, dass Blasenschwäche – wie Inkontinenz auch genannt wird – nur Frauen betrifft. Zwar ist es richtig, dass von der Erkrankung überwiegend Frauen betroffen sind, dennoch darf es nicht verharmlost werden, dass etwa 3 Millionen Männer, allein in Deutschland, an Inkontinenz leiden.

Blasenschwäche hat verschiedene Formen, Männer leider am häufigsten unter der sogenannten Drang-Inkontinenz. Hierbei zieht sich die überaktive Blase plötzlich zusammen und ein plötzlicher Harndrang entsteht. Dabei schafft man es oft nicht mehr bis zur Toilette. Manchmal verliert man dabei auch nur wenige Tropfen Urin, doch es reicht schon aus, um sich deswegen Sorgen zu machen. Die Belastungs-Inkontinenz kommt bei Männern seltener vor, hier liegt die Häufigkeit eher bei älteren Männern und nach Prostataoperationen.

Die Ursache für Inkontinenz beim Mann liegt meist in der Prostata

Wenn Männer an Blasenschwäche leiden, dann ist meist die Prostata daran schuld. Ein (meist gutartiger) Tumor an oder in der Prostata drückt auf die Blase und kann Drang-Inkontinenz auslösen. Wird der Tumor operativ entfernt, kann bei dem Eingriff der Schließmuskel der Blase beschädigt werden, woraus dann die Belastungs-Inkontinenz entstehen kann. Egal, aus welchem Grund die Blase nicht mehr das macht, was man selber will, der Besuch beim Urologen wäre unbedingt sinnvoll und auch empfehlenswert.

Diagnose und Therapie von Inkontinenz beim Mann

Bevor mit einer Therapie begonnen werden kann, ist es unbedingt abzuklären, worin die Ursache der Inkontinenz liegt. Der richtige Ansprechpartner hierfür ist der Facharzt für Urologie. Für die Diagnose ist eine umfassende Anamnese wichtig. Der Arzt wird Ihnen Fragen stellen zur Häufigkeit des Wasserlassens, ob dabei Schmerzen auftreten, ob Sie das Gefühl haben, die Blase unvollständig zu entleeren, ob Sie kürzlich eine Operation im Bauchraum hatten oder ob bestimmte Erkrankungen vorliegen, die mit einer Inkontinenz in Verbindung gebracht werden könnten. Eine körperliche Untersuchung umfasst die Untersuchung der äußeren Genitalien, einen Test der Nervenfunktionen, eine Urinuntersuchung, eine Ultraschalluntersuchung, eine Blasenspiegelung und eine Untersuchung der Prostata.

Die Therapie sieht Beckenbodentraining vor, wenn nötig eine Operation, entweder direkt an der Blase oder an der Prostata, je nachdem ob an der Prostata ein Tumor vorhanden ist. Im Rahmen einer Operation kann auch eine Art Blasen-Schrittmacher implantiert werden. Auch ist es heute möglich, die Harnröhre mit einen künstlichen Schließmuskel zu verschließen.

Ungewollter Urinabgang ist lästig

Zu einem ungewollten Urinabgang kommt es bei einer Belastunginkontinenz jeweils, wenn der Druck im Bauch steigt, also z.B. beim Lachen, Husten, Niesen oder Heben von schweren Gegenständen.

Bei einer Dranginkontinenz tritt tagsüber wie nachts immer wieder ein starker Harndrang auf, der nicht zu unterdrücken ist. Die Ursache ist entweder eine Überaktivität ider eine Überempfindlichkeit der Blase. Dazu kann es kommen durch

  • Erkrankungen der Blase Zuwendungen, Tumoren oder Steine
  • Östrogenmangel und dadurch Veränderungen der Harnröhrenschleimhaut
  • Abflussbehinderungen des Urins – bei Frauen z.B. durch eine Blasensenkung, bei Männern durch eine zu groß gewordene Prostata
  • krankhafte Veränderungen im Gehirn, die sich auch auf die dort sitzende “ Schaltzentrale“ für die Blase auswirken
  • durch das Alter bedingte Veränderungen der Blase
  • physische Faktoren, meist bei jüngeren Menschen

Bei einer Überlaufinkontinenz gelingt es nicht, eine übervolle Blase zu entleeren. Dadurch kommt es immer wieder zu einem ungewollten Urinabgang in kleineren Mengen. Diese Form der Inkontinenz tritt vor allem bei älteren Menschen mit einer Störung der Blasenentleerung auf.

Kann eine Harninkontinenz auch seelische Ursachen haben?

Psychische Faktoren können eine Harninkontinenz bzw. Inkontinenz verstärken oder sogar auslösen. Findet der Arzt keine organische Ursache für die Inkontinenz, lohnt sich deshalb ein Blick auf die seelische Verfassung des Patienten, z.B. durch einen Psychologen. Möglicherweise beruhen die Beschwerden auf einer Depression oder einer Angsterkrankung. Wie jede chronische Erkrankung stellt eine Harninkontinenz zudem eine große Belastung dar und beeinträchtigt das Selbstbild. Auch dabei kann die Hilfe eines Psychologen sinnvoll sein, um der Ursache der Inkontinenz auf den Grund zu gehen.

Neurogene Inkontinenz

neurogene Inkontinenz

© Peter Atkins – Fotolia.com

Neurogene Inkontinenz ist unkontrollierter Harnabgang, evtl. mit Restharnbildung und Harnverhalten. Hervorgrufen evtl. durch ZNS-Schäden (Enzephalitis, Hirntrauma) und Medikamente (Tranquilizer, Neuroleptika, Antiepileptika, Antiparkinsonpräparate, Betablocker).

So jedenfalls würde ein Mediziner die Neurogene Inkontinenz beschreiben. Wir möchten hier etwas weiter gehen und sagen, dass Blase und Gehirn eine gewisse Einheit bilden. Gedanken und Gefühle spielen eine eigenenRolle und kennen wir das nicht alle, dass wir bei Aufregung häufiger den Drang haben zur Toilette zu müssen?

Unser Nervensystem reguliert als Signalfunktion die Füllphase der Blase mit. Aber auch der Schließmuskel wird über das Nervensystem gesteuert. Gibt es in diesem Nervensystem falsche oder gar keine Impulse, kann das Gehirn nicht richtig interpretieren, wann die Blase gefüllt ist und das diese jetzt entleert werden müsste.

Gerade bei Patienten mit Schädigungen im Rückenmark ist das der Fall. Ebenfalls kann es zu Schwierigkeiten bei Diabetikern kommen.

Was tun bei einer Blasenentzündung?

BlasenentzündungGrundsätzlich können Krankheitserreger von der Blase auf andere Organe übergreifen. Anzeichen dafür, dass die Blasenentzündung auf die Nieren übergegriffen hat, sind Fieber, Schüttelfrost sowie Schmerzen im Rücken. Eine Blasenentzündung kann aber auch durch eine Inkontinenz bedingte Harnzurückhaltung entstehen.

Ungefähr jede zweite Frau hat mindestens einmal im Leben eine Blasenentzündung. Entweder ist dann die Schleimhaut oder die gesamte Wand der Blase infiziert. Man bezeichnet das auch als Blasenschwäche.

Männer dagegen haben selten Blasenentzündungen. Nach dem 50. Lebensjahr kann es zu einer Vergrößerung der Prostata kommen, wodurch die Harnröhre eingeengt wird und den Harnabfluss stört. Krankheitskeime können sich dadurch leichter in den Harnwegen, sprich in der Blase und der Harnröhre, sammeln. Dadurch entsteht schnell eine Blasenentzündung oder ein Harnwegsinfekt.

Harninkontinenz – Erkrankungen des Harnapparates

Unwillkürlicher Harnabgang (häufig bei älteren Menschen). Durch Impulse aus Mittel- und Großhirn kann der Miktionsreflex willentlich unterdrückt werden. An dieser Hemmung (Harninkontinenz) ist nicht nur der untere Beckenboden beteiligt, sondern auch sympathische Fasern aus dem Lumbalmark, die die Blasenmuskulatur erschlaffen lassen und den Tonus des oberen Ringmuskels steigern.

Was sind die Ursachen von Stuhlinkontinenz?

Wer unter Stuhlinkontinenz leidet, kann den Stuhlabgang nicht mehr mit eigenem Willen zurück halten. Stuhlinkontinenz kommt in allen Altersstufen vor, allerdings häufiger bei älteren Menschen. Es gibt viele Ursachen die eine Stuhlinkontinenz auslösen können. Es muss genau untersucht werden, was zur Stuhlinkontinenz geführt hat; Diarrhoe, Tumoren, Beckenbodensenkung, Gehirntumor oder anderes.

Wer hat eine Blasenschwäche?

Eine Blasenschwäche kann verschieden Auslöser haben. Sie kommt auch vor bei Blasenkrebs und auch bei einem Nieren-Tumor. Oft sind auch angeborene Fehlbildungen der Blase Ursache einer Blasenschwäche. Am häufigsten sind diese Fehlbildungen bei Nieren und Harnwegen zu finden. Oft ohne Symptome verlaufend und meist erst spät diagnostiziert.

Video zu Arten und Behandlung von Inkontinenz

Bald folgen diese Themen:

  • was ist Blasenschwäche wann beginnt Inkontinenz welche Ursachen hat das?
  • was kann ich gegen die Blasenschwäche oder die Inkontinenz machen?
  • was heißt eigentlich Stuhlinkontinenz?
  • doch was sind die genauen Ursachen für Inkontinenz?
  • Harninkontinenz die wichtigsten Fragen und Antworten zu Harninkontinenz Hilfsmittel was bewirken Pessare gegen Inkontinenz und wann sind sie sinnvoll?